Titelbild oben: KREATUR, Zeichnung, Tusche, Asphalt, Blattgold, Blütenstaub (Ausschnitt)
"Präparat eines Kaffeetrinkers", Tasse mit Kaffeerest, Insekt, 2003
Das Foto ist Teil einer Dokumentation von Fundstücken, Alltagsobjekten und diversen anderen Gegenständen, die im Zusammenhang mit der Beschäftigung mit Kreisformen während des Projektes der ROMKREIS eine zunehmend sich verselbständigende Sammlung bilden. Eine Auswahl davon ist auf der Seite Objekte zu finden.
Grundsätzliche Gedanken zu inhaltlichen, formalen und theoretischen Aspekten meiner Arbeit sollen am Beispiel des Projektes
DER ROMKREIS erläutert werden:
Einleitend dazu Prof. Dr. Franzke, Kunsthistoriker und ehemaliger Rektor der Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe:
"Das Projekt verdient aufgrund seiner intensiven Vorarbeiten, der Solidität seiner angedachten Strukturen sowie seiner von der Geschichte ausgehenden, jedoch in die Gegenwart ausgreifenden Dimensionen alle Aufmerksamkeit. Ausführung und Dokumentation sind aufschlussreiche Arbeiten für Möglichkeiten, die Bindung der Historie an die Gegenwart aufzuzeigen und ein ebenso attraktiver wie modellhaft angelegter Beitrag zur europäischen Ideengeschichte".
Die Faszination des Sinnlichen, besonders die optischen Phänomene einerseits aber auch ein gewisses Misstrauen gegenüber dem Bildhaften und seiner verführerischen Kraft andererseits bestimmen als scheinbar gegensätzliche Pole mein Werk.
Der Autonomie des Materials in Bildern und Objekten auf der einen Seite steht eine interdisziplinäre Haltung gegenüber, in der naturwissenschaftliche Theorien, laborähnliche Installationen und handlungsorientierte Projekte bildnerische Prozesse forschend begleiten.
Der Gebrauch von Materialien und Gegenständen, die traditionell der Kunst fernstehen und in diesem Kontext somit wertlos erscheinen und ihre Konfrontation mit den tradierten Mitteln werden in diesem Zusammenhang als Methoden genutzt, um Bedeutungen zu hinterfragen und tiefere Strukturen in einem bildnerischen Prozess freizulegen.
Am Beispiel des Projektes Der Romkreis kann dieses Prinzip verdeutlicht werden.
In der im Bild unten sichtbaren Lichtmessung wird ein Alltagsgerät, ein Schaumlöffel, der mit seiner Beziehung zur Küche und zum Kochen traditionell dem Weiblichen zugeordnet wird, mit dem Pantheon in Rom in Verbindung gebracht. Die Nähe zu der Kuppel und zu ihrer runden Öffnung, die für die Sonne steht und deren Licht auch als Lichtfleck im Innern den jeweiligen Sonnenstand sichtbar macht, lädt das einfache Küchenutensil mit vielfältigen Bedeutungen auf.
Lichtmessung am Pantheon in Rom 2004
Abb. oben links: Verlaufsplan, hier wurden alle Markierungspunkte (rote Pfeile) mit Angabe von Zeit und Ort dokumentiert.
Abb. oben Mitte: Markierung mit Blütenstaub und Olivenöl auf dem Pflaster (in der Via dell´Orso) durch die Perforierung des Schaumlöffels
Abb. oben rechts: Markierungspunkt